Version 1.0-final
Lecture: Ein kollaborativer Workflow zur historischen Netzwerkanalyse mit Open Source Software
Die soziale Netzwerkanalyse versucht menschliche Interaktion in einen analytischen und auswertbaren Zusammenhang zu bringen. Sie hat sich als Methode in den letzten Jahrzehnten über die Sozialwissenschaften hinaus in die Geschichtswissenschaften,
Archäologie und Religionswissenschaften verbreitet. Dabei fanden verschiedene Paradigmenwechsel statt, zum Beispiel vom statischen Netzwerken mit dem Schwerpunkt auf quantitativ-struktureller Analyse hin zum heterogenen Handlungsnetzwerke wie zum Beispiel in der der Actor Network Theory (ANT) gewandelt. Der Fokus liegt aktuell eher auf der Frage des Informationsaustauschs und der Dynamik nicht statischer Netzwerke.
In anderen Disziplinen wird die selbe Methode verwendet, wobei der Forschungsgegenstand variiert. In den Geschichtswissenschaften geht es eher um die Einbettung von historischen Akteuren in ihre sozialen Netzwerke, aber bei Sozialhistorikern auch um die ökonomische Prozesse und Phänomene in ihrer kulturgeschichtlichen Dimension. Auch soziale Marginalisierung und die Veränderung von kulturellen Identitäten können Gegenstand der Forschung sein.
De facto Standard zur Generierung Sozialer Netzwerke scheint die Software Pajek (http://mrvar.fdv.uni-lj.si/pajek/) zu sein. Diese ist allerdings nicht quelloffen und nur für Windows verfügbar. Diese Einschränkungen gelten ebenfalls für UCINET (https://sites.google.com/site/ucinetsoftware/home) und nodegoat (http://nodegoat.net/).
Es gibt weder einen offenen Standard für Austauschformate, noch zur Analyse der Netzwerke. Es fehlt also ein plattformunabhängiges, kolloboratives Werkzeug zur Generierung sozialer Netzwerke.
In diesem Vortrag soll die Implementierung eines offenen und flexiblen Austauschformats für soziale Netzwerke diskutiert werden und ein Prototyp, der aus diesen Dateien eine graphml Datei generiert. Als kollaboratives Werzeug wird ein Git-Repository verwendet, mittels eines Webhooks werden Netzwerke automatisch generiert und in das Repository gepusht. Die Analyse und Visualisierung kann mittels Gephi (https://gephi.org/) erfolgen. Eine weitere Veröffentlichung des Datensatzes als Webseite oder in einer Datenbank kann einfach realisiert werden und in den Workflow nach der händischen Analyse eingebettet werden. Es soll zum einen der aktuelle Stand der Entwicklung, die praktische Anwendung anhand eines laufenden wissenschaftlichen Projektes und die noch ausstehenden Arbeiten dargestellt und zur Diskussion gestellt werden. Dieser Workflow kann nicht nur für die historische, sondern auch für andere Soziale Netzwerkanalysen verwendet werden und soll die Anwendung der FAIR Data Prinzipien vereinfachen. Das zugrundeliegende Austauschformat soll es allen
Wissenschaftlern unabhängig von ihren IT-Kenntnissen möglich machen ein solches Netzwerk zu erzeugen
Info
Day:
2018-08-26
Start time:
14:00
Duration:
01:00
Room:
C120
Track:
FrOSCon meets Science
Language:
de
Links:
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Speakers
Jens Dörpinghaus |