froscon2008 - 1.1

FrOSCon
Free and Open Source Software Conference

Speakers
Michael Bohle
Schedule
Day Day 2 (2008-08-24)
Room HS3
Start time 17:45
Duration 01:00
Info
ID 163
Event type other
Track Other
Language used for presentation de
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Linux in der Musikproduktion

Chancen und Probleme

Linux in der Musikproduktion -Chancen und Probleme

Vortrag mit Soundbeispielen, wo das Thema "Ist Linux auf dem Desktop angekommen" unter multimedialen Gesichtspunkten aufgezeigt wird. Technische Beispiele und die Lösungsvorschläge der openSUSE basierten "JackLab Audio Distribution" Spricht Distributoren, Entwickler und Maintainer an. Interessant für IT Entscheider im Bildungs- und Jugendbereich.

Dauer ca 1 Stunde, Soundanlage und Beamer.

Linux ist inzwischen experimentell bei den Musikern, im Tonstudio und auf Live Konzerten angekommen. Jedoch ist die Akzeptanz beim Anwender sehr zögerlich, weil frei verfügbares AudioLinux heute mit eigenen Mitteln nur sehr beschränkt in der Lage ist, den Anforderungen einer heutigen Digitalen Audio Workstation gerecht zu werden. Und das, obwohl kommerzielle Anbieter erfolgreich Linux basierte Embedded Lösungen realisieren, weil auch im ProAudio Bereich zuverlässige, skalierbare und offene Lösungen gefragt sind.

Doch auf dem Desktop, im Homestudio der Musiker, im Projektstudio des Produzenten, in den Tonstudios der Musikbands dominieren gnadenlos die proprietären Lösungen der etablierten Softwareanbieter. Und auch die Hardwareindustrie ist sehr zurückhaltend, was die Unterstützung einer Desktop Linux basierten DAW betrifft. Und da liegt das berühmte Henne Ei Problem.

Dabei hat Linux im Studio hat ein gutes Potential. Durch den Audioserver JACK (Jack Audio Connection Kit) ist ein sehr stabiler und innovativer Soundserver für Linux entstanden, und die Entwicklerszene um Linux Audio hat einige sehr interessante Ansätze. Und was fehlt, lässt sich Übergangsweise dank WINE zuverlässig und performant ersetzen.

Doch blickt man auf ein Linux, das sich auf dem Desktop durchsetzen soll, braucht es genauso wie eine Office Suite, eine Internet Suite und grafische Werkzeuge eine vollständige Multimedia Suite, die in verschiedenen Abstufungen sowohl dem Heimanwender, dem Enthusiasten als auch dem professionellen Medienproduzenten frei zur Verfügung stehen soll.

Das dies eine der Königsdiziplinen ist, die Linux auf dem Weg auf den Desktop spielend beherrschen muss, ist dem Spezialisten klar, doch sind noch viele Hürden zu überwinden; Showstopper, die schwer zu verstehen sind, wenn man nicht in der Materie steckt. Das hat wenig mit von ernsthaften Informatikern belächelten Spielkram zu tun, die man im Taskplaner ganz nach unten schiebt in der Priorität. Musik beinhaltet Kultur, Bildung und Ökonomie, multimedialer Selbstausdruck ist eines der alltäglichen Werkzeuge eines Menschen der Informationsgesellschaft. Die digitalen Produktionsmittel sind wichtiger Bestandteil des Lebensstils der globalen Kultur und es ist unsere demokratische Verantwortung, das diese auch frei zugänglich sind.

Bei den Entwicklern der Mainstream Linux Distributionen ist das bisher nur bei Canonical angekommen, die eine mit Audiopriorisierung und Echtzeitkernel ausgestattete Version namens Ubuntustudio anbieten. openSUSE, Debian und Fedora und weitere Distributoren haben bisher ihre Community machen lassen - Freiwillige, die zum Teil gratis und in ihrer Freizeit besondere Audiodistributionen entwickeln und supporten. Doch stellt dies nur eine Übergangslösung der Selbsthilfe dar. Produktives Multimedia sollte auf Linux Distributionen genauso selbstverständlich sein wie auf dem bei Kreativen Anwendern gerne benutzten Mac.

Was muss also geschehen, das Linux in den Musikstudios und beim Endanwender die gleiche Akzeptanz findet, wie die etablierten Lösungen? Was kann Linux der "Virtuellen Studio Technologie" und "CoreAudio" entgegensetzen? Wie könnte eine offene, freie, zeitgemäße, vollständige und produktive Studiolösung aussehen? Wie trägt sich das wirtschaftlich? Wer finanziert solche Projekte?

Level: Mittel - Experte. Spricht Distributoren, Entwickler und Maintainer an. Interessant für IT Entscheider im Bildungs- und Jugendbereich. Betrifft jeden wirtschaftlich denkenden Menschen der nach innovativen Konzepten Ausschau hält: Linux kann mit dem richtigen Konzept einen Markt bedienen, der mit dem Engagement und Investition wächst und sehr skalierbar ist. Claims abstecken jetzt.